Bastian Bokern in Malawi: Community Police und Zwischenseminar

Neben dem Swop Shop, von dem ich hier schon einmal erzählt habe, bin ich unter anderem mit der Community Police Senga Bay beschäftigt. Diese besteht aus freiwilligen Mitgliedern, die durch polizeiarbeitliche Aufgaben die staatliche Polizei unterstützen. Die Community Police gibt es hierbei nicht nur in Senga bay, auch in anderen Kommunen Malawis ist sie zu finden. 

Zu ihren Aufgaben gehören regelmäßige nächtliche Patrollien, die meistens zu Fuß absolviert werden. Meist einmal im Monat findet dazu eine „vehicle patrol“ statt, für die die derzeitige Organisatorin der Community Police in Senga bay und Mentorin meines Projekts, Sam, ihren Pickup zur Verfügung stellt. Auf diesen Streifen werden auffällig aussehende Situationen oder Personen befragt und Lodges in der Umgebung bei ihren Sicherheitsmaßnahmen unterstützt. Auch für besondere Anlässe oder Events können Lodges die Community Police nach Absprache mit einbeziehen. Dazu werden auch an offiziellen Feiertagen, wenn viele Menschen zum Malawisee kommen, um zu feiern, Mitglieder am Strand positioniert, um aufzupassen. 

Für die Mitarbeitenden werden jährlich verschiedene Trainings angeboten, beispielsweise von einem Security – Unternehmen, aber auch Erste Hilfe wird vermittelt. 
Da die Mitarbeiter das ganze auf freiwilliger Basis machen, werden für anfallende Ausgaben, zum Beispiel für T-shirts und Reflektoren, die mit dem Namen der jeweiligen Gruppe bedruckt werden und als Uniform getragen werden, umliegende Lodges und Cottages um Beiträge gebeten.
Was mache ich? Hier bin unter anderem auch ich beschäftigt. Ich dokumentiere diese Contributions sowie Ausgaben, kümmere mich um das Lager der Uniformen und anderen Utensilien und mache die Ausweise für die Mitglieder. Es kommen aber auch regelmäßig spontan Aufgaben oder Meetings dazu, wobei Neuigkeiten verkündet werden oder über Änderungen diskutiert wird, um die Arbeit effektiver zu gestalten.

Darüber hinaus fand Mitte Januar unser Zwischenseminar statt. Dies gehört, wie ein Vorbereitungsseminar, zu dem Weltwärts-Programm und wurde von unserer Ansprechpartnerin bei Kolping zusammen mit einem ehemaligen Freiwilligen geleitet. Die beiden kamen dafür nach Malawi und haben mit allen 14 Freiwilligen aus Malawi fünf Tage bei der Lodge von Sam verbracht. 
Das Programm des Seminars wurde am ersten Tag von uns Freiwilligen zusammengestellt, sodass alle Sorgen und Gesprächswünsche angesprochen werden konnten. Verschiedene Themen wurden dabei mit unterschiedlichen Methoden behandelt, sodass von Gesprächen in Kleingruppen über Diskussionen in großer Gruppe, bis hin zu einem „field research“ im Dorf alles dabei war.
Mir hat das ganze ziemlich gut getan, da ich feststellen konnte, dass ich mit meinen Gedanken und Sorgen nicht alleine bin, weil doch alle Freiwilligen in den Grundzügen ähnliche Probleme haben. Außerdem habe ich neue Denkanstöße mitgenommen und die Offenheit, gewisse Situationen nochmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Mit dieser Zusammenarbeit mit meiner Entsendeorganisation Kolping bin ich sehr zufrieden. Alle Ansprechpartner*innen sind immer sehr respektvoll und hilfsbereit und können bei allen Problemen gute Ratschläge geben.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Spendenaktion für Kolping aufmerksam machen. Damit die Freiwilligendienste mit einer solchen Betreuung weiterhin stattfinden können, ist die gemeinnützige Organisation auf Spenden angewiesen, um zum Beispiel diese Seminare zu finanzieren. Dafür sammelt jeder Freiwilligenjahrgang Spenden für den darauf folgenden. Ich bin dankbar für jede Spende und freue mich, wenn auch für den nächsten Abi-Jahrgang die Möglichkeit eines kutlurellen Austausches, den ich gerade in dieser Zeit als sehr wichtig einschätze, besteht!

P.S: Auf meinem Insta Kanal gibt es ein paar Bilder aus Malawi und meinen vollständigen Spenden-Flyer mit allen Infos zu sehen! @basti.bkn

Bastian Bokern (Abiturjahrgang 2024, aktuell: freiwilliges soziales Jahr in Malawi)