Bastian Bokern: Die ersten Wochen bei “Cool Projects” in Malawi

Meine Mitfreiwillige Clara und ich haben in den letzten Wochen vor allem die Arbeit im Swop Shop kennengelernt. Der Kerngedanke hinter diesem ist, dass Leute Plastik und Glas sammeln und dieses hier gegen Klamotten, Süßigkeiten, Seife oder andere nützliche Dinge, wie Schulhefte und Stifte eintauschen können – Ganz nach dem Motto: “Get something fantastic for your plastic!“.

Neben ein paar jungen Müttern kommen hauptsächlich Kinder zwischen 6 und 16 Jahren zu uns in den Shop. Das läuft dann so ab: Zuerst wiegen wir das Plastik jeder Person und zählen die Glasflaschen. Für die mitgebrachte Menge bekommt jeder dann entsprechend viele Punkte. Beim Wiegen haben wir letzte Woche festgestellt, dass wir die Säcke checken müssen, da einige Kinder Sand oder Steine mit einpacken, um mehr Punkte zu bekommen. Mit den Punkten können sie dann im Shop einkaufen oder einen Banking account anlegen und auf teurere Produkte, wie zum Beispiel, Fußbälle, sparen. 

Dieses Konzept schafft nicht nur Bewusstsein über Nachhaltigkeit und Müllentsorgung. Im Shop geht es auch darum zu lernen, wie man sich in einem Laden verhält (das haben einige freche Kinder noch nicht so ganz verstanden), aber auch wie man mit Geld umgeht und es sparen kann. 

Die ersten Male war die Arbeit ziemlich anstrengend und zehrend. Mittlerweile kenne ich aber ein paar Kinder. Dadurch wird man offener für kleine Unterhaltungen und Scherze und langsam haben wir etwas Routine in der Arbeit. So kann der Swop Shop dann wirklich Spaß machen! Zudem müssen wir regelmäßig einkaufen gehen, damit wir immer ein gutes Angebot haben. Dafür fahren wir in die Stadt Salima. Dort gibt es alles mögliche, was wir so brauchen. Unsere Einkäufe werden durch den Verkauf des Plastiks an eine Recycling-Firma finanziert. Dabei wird so viel ausgegeben, wie wir einnehmen, da es sich um ein Non-Profit-Projekt handelt. Die  Klamotten, die im Shop angeboten werden sind zur Zeit Spenden von der Second Hand Firma “DAPP”. 

Insgesamt bin ich sehr froh, dieses Projetk zu unterstützen. Ich halte es für eine wirklich sinnvolle Angelegenheit, gerade weil das Problem der Müllentsorgung so offensichtlich ist, wenn man durch die Städte geht. Außerdem finde ich das Konzept des Shops super, weil so mit Freude Bewusstsein über die Umweltproblematik bei jungen Menschen geschaffen wird. 

Zum Abschluss möchte ich noch auf die Spenden für meine Entsendeorganisation Kolping hinweisen. Dieser Freiwilligendienst wird zu einem Großteil durch das weltwärt – Programm des Staates gefördert. Die restlichen 25% werden jedes Jahr durch Spenden finanziert. Damit die gemeinnützige Organisation Kolping auch im nächsten Jahr Freiwilligendienste anbieten kann, sind sie also auf Spenden angewiesen! Da ich mein Spendenziel noch nicht erreicht habe, findet ihr in meinem nächsten Beitrag meinen Spendenflyer. Ich bin dankbar für jede Spende, da nur so im nächsten Jahr andere junge Menschen so wichtige Erfahrungen sammeln können, wie ich es gerade mache!

Liebe Grüße aus Malawi

Bastian Bokern